Triple-Champion Ilkay Gündogan wird die Fußball-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft als Kapitän anführen. Diese „Veränderung“ verkündete Bundestrainer Hans Flick vor dem Länderspiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL) gegen WM-Schreck Japan in Wolfsburg. Der 32 Jahre alte Gündogan saß am Freitag stolz neben Flick auf dem DFB-Podium und zeigte sich dankbar „für die große Ehre“.
Offen ließ Flick auf Nachfrage derweil, was die Beförderung von Gündogan für den nach seinem Beinbruch weiterhin fehlenden Bayern-Torwart Manuel Neuer bedeutet, der 2016 von Flick-Vorgänger Joachim Löw zum DFB-Kapitän ernannt worden war. „Die Situation mit Manu ist so, dass er erstmal gesund werden muss“, sagte Flick.
„Bei der Nationalmannschaft ist es oftmals so, wenn man die meisten Länderspiele hat, ist man auch gleichzeitig der Kapitän. Ich habe mich jetzt dazu entschieden, Ilkay die Kapitänsbinde zu geben“, sagte Flick. Barcelona-Profi Gündogan (67 Länderspiele) solle gemeinsam mit Bayern-Profi Joshua Kimmich, der 79 DFB-Einsätze vorweisen kann, das „Führungsduo“ bilden. Die beiden Profis hätten sich zu dieser Lösung bekannt, „das Ganz auszuführen. Das gibt uns eine neue Energie“, bemerkte Flick.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen vom Bundestrainer, vom gesamten Team. Es ist eine große Ehre für mich, der Kapitän zu sein und diese noch relativ junge Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen. Ich weiß, dass das eine große Verantwortung mit sich bringt“, sagte der 32 Jahre alte Gündogan am Freitag. Er glaube aber nach seiner Zeit als Kapitän zuletzt bei Manchester City, dass er der Aufgabe gerecht werden könne. Bislang führte Gündogan die DFB-Elf viermal als Kapitän auf den Platz, Kimmich achtmal.
Die Auswirkungen der Flick-Entscheidung auf den 37 Jahre alten Neuer bleiben offen. „Das ist eine Sache, die die Zukunft schreibt. Da mache ich mir aktuell keine Gedanken“, sagte Flick. Rio-Weltmeister Neuer war in bislang 60 Länderspielen Kapitän. Zuletzt trug er die Binde bei der WM in Katar. Danach verletzte er sich bei einer Ski-Tour schwer, nähert sich aber nach einer langwierigen Reha seinem Comeback in München. Nur Rekordnationalspieler Lothar Matthäus führte das DFB-Team häufiger als Neuer an, nämlich 75 Mal.